Die Jury zeigte sich beeindruckt von der hohen Qualität der eingereichten Arbeiten zum diesjährigen Thema „Disruption – eine Unternehmensinnovation“. Letztendlich einigten sich Christian Bebek (stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover), Dipl.-Ing. Andreas Deutsch (Geschäftsführer der Erfinderzentrum Norddeutschland GmbH), Dr.-Ing. Adolf Kopp (Geschäftsführer der hannoverimpuls GmbH) sowie Gerhard Oppermann (Mitglied des Vorstandes der Hannoverschen Volksbank eG) und Dipl.-Ing. Karl-Wilhelm Steinmann (Präsident der Handwerkskammer Hannover) auf einen Preisträger: Die Firma Ebeling Logistik aus der Wedemark ist der Gewinner des HannoverPreis 2016.
Prämiert wurden die innovativen und damit disruptiven Handlungen, die in einer für das Unternehmen entscheidenden und gegebenenfalls kritischen Phase durchgeführt wurden. Entscheidend ist, dass hierdurch starke Veränderungen z. B. in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens herbeigeführt worden sind. Beurteilt wurden zum Beispiel Kriterien wie die Veränderung des Unternehmenszweckes, die Gründe, die zur Umstrukturierung geführt haben, der langfristige und nachhaltige Erfolg sowie eine nachhaltige Implementierung der Maßnahmen.
Beim Preisträger Ebeling Logistik hat die Jury besonders hoch bewertet, dass das neue Geschäftsmodell erst im Anfangsstadium begriffen ist und mithin noch ein erhebliches Entwicklungspotential hat: „Schließlich ist ein für die Region Hannover äußerst wichtiges Zukunftsthema bereits heute in Angriff genommen worden, so dass das vorgestellte Konzept für die Verleihung des diesjährigen HannoverPreises prädestiniert war.“
Georg Ebeling Spedition GmbH – Ebeling Logistik
Die Entwicklung der Georg Ebeling Spedition vom Rollfuhrunternehmen zu dem Logistik-Allrounder Ebeling Logistik ist eine Generationen übergreifende Erfolgsstory. Aus dem einstigen regionalen Ein-Mann-Unternehmen mit Pferdefuhrwerk ist ein international agierender Betrieb mit über 430 Mitarbeitern und rund 140 Lkw entstanden. Von 1928 bis in die 2000er Jahre stand das klassische Transportgeschäft im Mittelpunkt.
Vielfältige Gründe haben dann zur weitreichenden Umstrukturierung disruptiven Charakters geführt: Die Öffnung des europäischen Marktes Richtung Osten, das Ausscheiden des Seniorchefs aus der Geschäftsführung, die Pleite von Schlecker als einer der größten Kunden Ebelings, steigende Kosten im Transportwesen sowie der Fachkräftemangel.
Deswegen hat sich die Georg Ebeling Spedition entschieden, mit Lagerung und Dienstleistungen neue Geschäftsfelder in der Logistik einzuführen. Das Firmengelände wurde zu einem Gewerbepark an der A7 erweitert, erhebliche Hallenkapazitäten sind auch an externe Partner untervermietet. Mittlerweile ist die Distributionslogistik Kernkompetenz des Unternehmens: Unter einem Dach bietet Ebeling neben Lagerung und Transport der Ware Kommissionierung, Konfektionierung, Etikettierung und Qualitätskontrolle. Des Weiteren hat Ebeling zahlreiche Sondergenehmigungen für Spezialtransporte sowie Qualitätszertifizierungen erworben und eine eigene Software für Güterverfolgung und Verbindung zur Kunden-EDV entwickeln lassen. Mit diesen inhaltlichen Veränderungen wurden zahlreiche neue Arbeitsstellen und Ausbildungsplätze im Bereich Logistik geschaffen und neue Strukturen im Unternehmen sind entstanden. In der Folge aller Veränderungen wirbt das Unternehmen heute auch unter dem Namen „Ebeling Logistik“.